Bauweise
Offene Bauweise
Unser Anspruch ist, die Erdkabelverbindungen möglichst wirtschaftlich und bodenschonend zu bauen. Aus unserer Erfahrung mit der Umsetzung von Erdkabelvorhaben (z.B. A-Nord, ALEGrO) und durch den etablierten Wissensaustausch mit Forschungseinrichtungen, Expert*innen und Fachverbänden, verfügen wir heute über das Know-how, Erdkabel in verschiedenen Techniken zu verlegen. Nach Möglichkeit verlegt Amprion die Erdkabel standardmäßig in der offenen Bauweise. Diese bietet den größten Gestaltungsspielraum, um flexibel auf die örtlichen Anforderungen eingehen zu können. Die offene Bauweise ermöglicht zudem, die Flächeninanspruchnahmen sowie die Betroffenheit Dritter deutlich zu reduzieren. Zudem ist sie zeit- und kosteneffizienter und damit meist die wirtschaftlichste Lösung. In offener Bauweise liegen die Kabel ca. 1,40 - 1,60 m tief im Boden.
Bei der offenen Bauweise beansprucht der Kabelgraben in etwa eine Fläche von 40 Metern. Für den Bau brauchen wir temporär einen Arbeitsstreifen von ca. 75 Metern. Um möglichst platzsparend zu bauen und möglichst wenig Flächen zu beanspruchen, werden zunächst die inneren zwei Kabelgräben der Vorhaben Nummer 1 und 2 ausgehoben. Anschließend werden in den Kabelgräben die Kabelschutzrohre verlegt und die Kabelgräben verfüllt. Die Erdkabel werden später in einem zweiten Bauschritt in die Kabelschutzrohre eingezogen.
Nachdem die Arbeiten an den Kabelgräben der Vorhaben Nummer 1 und 2 abgeschlossen sind, werden die äußeren Kabelgräben der Vorhaben Nummer 3 und 4 – wie in Bauphase 1 – hergestellt. Wenn der Bau abgeschlossen ist, stellen wir die Flächen wieder her.
Geschlossene Bauweise
An einigen Stellen entlang der Trasse ist eine offene Bauweise nicht möglich, beispielsweise bei Querungen bestehender Infrastruktur (Straßen, Bahnlinien etc.), Gewässern erster Ordnung oder bei naturschutzfachlich wertvollen Gebieten. Dort, wo die offene Bauweise nicht realisierbar ist, bauen wir geschlossen. Am Start- und Zielpunkt einer geschlossen Verlegung der Erdkabel benötigen wir größere Flächen für die Baustelleneinrichtung. Darüber hinaus ist die geschlossene Bauweise deutlich kosten- und zeitintensiver. Oftmals stellt diese Vorgehensweise jedoch die einzige Möglichkeit für die bauliche Umsetzung dar. Auch bei der geschlossenen Bauweise untersuchen unabhängige Fachgutachter*innen vor Baubeginn den Boden, um die jeweils geeignete Verlegetechnik zu finden.
HDD-Verfahren
Es gibt verschiedene Verfahren der geschlossenen Bauweise. Hierzu gehören das sogenannte Horizontal Directional Drilling oder Horizontalspülbohrverfahren (HDD-Verfahren) oder der hydraulische Rohrvortrieb in verschiedenen, örtlich angepassten Ausführungen. Welche Methode wir wählen, richtet sich nach der Geologie vor Ort sowie der Länge der Strecke und wird im Einzelfall entschieden. Zur Verfügung stehen dafür verschiedene Bohrverfahren, die im Wesentlichen nach der Bodenbeschaffenheit und den technischen Parametern (z.B. Länge der Strecke) sorgfältig ausgewählt werden.
Tunnelbau
Eine detaillierte Darstellung des HDD-Verfahrens sowie des Tunnelbaus finden Sie in unserer Broschüre auf den Seiten 24 und 25.